Ergebnisse der Online-Umfrage
Ziel der Online-Umfrage war es, Rückmeldungen zur gewünschten Aufenthaltsqualität und Nutzung verschiedener Räumlichkeiten, zu geplanten Angeboten und Dienstleistungen sowie zu möglichen bedienten und unbedienten Öffnungszeiten der neuen Bibliothek zu erhalten. 1333 Personen nahmen an der Umfrage teil. 81.5 % stammten aus dem Kanton St.Gallen, das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag bei 46 Jahren. Im Folgenden ein Überblick von interessanten Ergebnissen aus der Umfrage.
Die Bibliothek wird heute schon als Aufenthalts- und Begegnungsort geschätzt und genutzt und ist auch weiterhin als solcher gefragt.
- Rund 40 % der Befragten gaben an, Arbeits-, Lese- und Lernplätze in Bibliotheken genutzt und Veranstaltungen oder Ausstellungen besucht zu haben.
- 59 % sprachen sich dafür aus, dass die Bibliothek als Ort für Lesungen und Veranstaltungen gestärkt werden soll.
- Die Chance für einen Aufenthaltsort mitten in der Stadt ohne Konsumpflicht ist für viele ein Argument für das Projekt (58 %).
- Frauen legen laut Umfrage deutlich mehr Wert auf Familienfreundlichkeit (57 %) als Männer (35 %).
- Den bis 34-Jährigen ist «mehr Platz für Austausch und Begegnung» ein wichtiges Anliegen (je nach Altersgruppe 40–43 %), bei den älteren Befragten steht dieses Bedürfnis weniger im Vordergrund und sinkt mit zunehmendem Alter (34–26 %).
Die Bibliothek wird als Ort der Bildung gesehen.
- Der einfache und kostengünstige Zugang zu Wissen und Information für alle ist die wichtigste Aussage zur neuen Bibliothek (55 %).
- Gut ausgestattete Lese-, Lern- und Arbeitsplätze sind den Befragten ein grosses Anliegen (56.3 %).
- Die wichtigste Dienstleistung der neuen Bibliothek ist ein grosses Angebot an aktueller Literatur und anderen Medien (71.6 %).
Die Öffnungszeiten der Bibliothek sollen ausgeweitet werden.
- Die unbedienten Öffnungszeiten stossen auf Zustimmung: Zwei Drittel der Befragten wünschen sich eine Ausweitung der regulären Öffnungszeiten (Mo bis Fr, von 8 bis 20 Uhr; Sa, von 8 bis 17 Uhr; So, von 10 bis 17 Uhr) mit der Open Library auf 7 bis 21 Uhr (33.3 %) bzw. 6 bis 22 Uhr (32.3 %).
Der kantonale Auftrag der Bibliothek wird anerkannt.
- Der Sicherung und Zugänglichmachung von st.gallischen Publikationen wurde eine hohe Wichtigkeit beigemessen (87.5 %).
Resultate der Interviews mit Fachleuten aus den Bibliotheken im Kanton
Im Rahmen des Partizipationsprozesses wurden 16 Interviews mit Bibliothekarinnen und Bibliothekaren aus dem Kanton St.Gallen geführt. Die Fachleute aus den Bibliotheken im Kanton schätzen die aktuellen Dienstleistungen und Angeboten der Kanton- und Stadtbibliothek und der Fachstelle Bibliotheken. Sie sprachen sich fast ausschliesslich positiv zu dem Projekt aus, betonten die Vorbildfunktion und regionale Wirkungskraft der geplanten neuen Bibliothek und sehen darin auch eine wichtige Ergänzung zum jeweiligen Angebot in den Regionen. Die Zusammenlegung an einem zentralen Standort wird als positiv bewertet, da es kunden- und familienfreundlicher ist als die aktuelle Aufteilung auf vier Standorte. Die Mehrheit der befragten Fachpersonen sprechen sich für die Ausweitung der bedienten Öffnungszeiten durch unbediente Zeiten und somit für das Konzept der Open Library aus. Die persönliche Beratung wird als zentraler Erfolgsfaktor der neuen Bibliothek gesehen.
Ansprüche an die Einrichtung und das Veranstaltungs- und Medienangebot der neuen Bibliothek sind vielfältig und oft deckungsgleich mit den Wünschen der Umfrageteilnehmenden. Die Ergebnisse aus den qualitativen Interviews finden sich in ausführlicher Form im Bericht.
Rückmeldungen aus der Kinder-Partizipation
Im Rahmen des Partizipationsprozesses wurden auch die Stimmen der Jüngsten mithilfe eines Mitwirkungsparcours abgeholt. Rund 300 wertvolle Inputs für den Betrieb der künftigen Kinderbibliothek sind eingegangen. Als Anforderungen an die neue Bibliothek wurde häufig ein grosser Medienbestand genannt, sowie gemütliche Aufenthaltsmöglichkeiten und mehr Veranstaltungen wie Lesungen oder kreative Workshops. Eine getrennte Aufenthaltsmöglichkeit für Kinder und Jugendliche wurde explizit gewünscht. Auch die detaillierten Ergebnisse der Kinder-Partizipation sind im Bericht ausformuliert.