Die bauherrenseitige Projektleitung ist dafür verantwortlich, dass die vielfältigen baulichen, betrieblichen und finanziellen Anforderungen, Rahmenbedingungen und Vorgaben bei der Projektentwicklung berücksichtigt und den Entscheidungsgremien phasengerecht vorgelegt werden. Das Projekt hat viele Beteiligte und es gilt einige – teils sehr komplexe – Aspekte zu beachten.
Zum einen ist da die bauliche Sicht, die Herausforderungen mit sich bringt:
- Es sind die planungsrechtlichen Grundlagen, wie z. B. ein Sondernutzungsplan, zu schaffen, damit das Projekt bewilligungsfähig wird.
- Im Bereich des Neubaus könnten archäologische Funde ans Tageslicht treten. Darum gilt es zusammen mit der Kantonsarchäologie und den Ingenieuren die Untersuchung des Baugrunds zu planen und mit dem Bauablauf zu koordinieren.
- Der denkmalpflegerische Aspekt ist bei der Realisierung abzuwägen. Das Union-Gebäude steht unter Schutz.
- Die Einbettung der neuen Bibliothek in das Marktplatzprojekt muss mitgedacht werden.
- Die Nähe zu den Nachbarn ist gross und das erfordert zusätzliche Koordination und Absprachen.
Aber auch aus betrieblicher Sicht ergeben sich Stränge, die im Bauprojekt zu berücksichtigen sind:
- Die beiden bis anhin eigenständigen Bibliotheken von Stadt und Kanton werden künftig die neue Bibliothek gemeinsam betreiben, zwei verschiedene Organisationen wachsen zusammen. Das ändert die Anforderungen an eine Bibliothek, weil sie neue Ansprüche erfüllen soll.
Judith Brändle leitete bereits das Projekt zur Gesamterneuerung des GBS im Riethüsli bis zum Wettewerbsentscheid; aus Sicht der Nutzung ebenfalls ein sehr komplexes Projekt. Das war eine gute Vorbereitung für die neue Bibliothek. Die Projektleiterin profitiert von ihrer Erfahrung, sie kennt die Abläufe, Prozesse und Personen. «Das hilft und kürzt so manchen Schritt ab», sagt Judith Brändle. Sobald der Neubau in der Abstimmung angenommen wurde, gibt sie das Projekt weiter; die Ausführung wird dann im Hochbauamt ein neues Team übernehmen.