Dunja Oehler-Solano verweilt gerne in der Bibliothek Hauptpost. «Mir gefällt’s hier.» Allerdings nutzt die St.Gallerin ihre Zeit in der Bibliothek weniger, um in den Regalen zu stöbern und ihr neues Lieblingsbuch zu finden. «Ich reserviere online und hole die Bücher beim Empfang ab», sagt sie. Dank dem digitalen Angebot der Bibliothek gehe das schnell und einfach. Beim «Shared Reading» hingegen muss es nicht schnell gehen. «Hier nehmen wir uns Zeit für einen Text», sagt Dunja Oehler-Solano. Bei diesem etwas anderen Lesezirkel widmen sich bis zu 12 Personen einem Text, oft eine Kurzgeschichte oder ein Kapitel eines Buchs, und tauschen sich nach der gemeinsamen Lektüre über das Gelesene aus. «Literatur wird so lebendig, wir tauchen gemeinsam in Geschichten ein und erhalten neue Impulse.» Solche inspirierenden Begegnungen zeichnen für Dunja Oehler-Solano die Bibliothek St.Gallen aus.
Die Bibliothek als Ort der Begegnung
Ihre Hoffnung für die Neue Bibliothek St.Gallen ist klar: «Sie sollte ein Ort des Lernens und Lesens, aber auch einer der Begegnung sein». Ein Ort, der die Freude am Lesen fördert und Generationen zusammenführt, ein Haus für alle ist. Früher verbrachte sie viel Zeit mit ihren Kindern in der Bibliothek. Die frühere Freihandbibliothek nahm sie so auch als Ort für Familien wahr. Durch die Aufteilung der Standorte ging diese Eigenschaft etwas verloren.