In den vergangenen 20 Jahren haben sich Bibliotheken stark verändert. Ausleihen und Rückgaben werden heute fast ausschliesslich selbständig vorgenommen, neue Medien sind dazu gekommen, andere verschwunden. Doch trotz all der Veränderung stellt Gaby Allenspach eine Konstante fest: «Die Freude an den Büchern – insbesondere jene der Kinder – hat sich nicht geändert. Das zeigen auch die Zahlen.» Bei den Jugendlichen sei das etwas anders, die Digitalisierung bietet viel mehr Unterhaltungsmöglichkeiten, weswegen das Buch bei ihnen wieder etwas ins Bewusstsein gerückt werden muss. Das macht Gaby Allenspach an Workshops in Schulen, an denen den jungen Erwachsenen Bücher vorgestellt werden. Das passt ausgezeichnet, denn bereits während ihrer Zeit im Buchhandel leitete sie den Jugendbuchbereich.
Doch trotz all der Bibliophilie ist für Gaby Allenspach die Bibliothek nicht nur ein Ort des Lesens, sondern allem voran ein Ort, «an dem man nichts muss, an dem man einfach nur sein kann. Es ist ein Ort, der Wissen vermittelt und Lesefreude wieder herauskitzeln kann. Und all diese Möglichkeiten würde die neue Bibliothek bieten. Es wäre ein zentraler Ort für alle: Kinder, Jugendliche, Erwachsene.» Letzteres ist bei der heutigen Verteilung der Bibliotheken nicht gegeben. Kinder- und Jugendliteratur finden sich nicht am selben Ort wie die Erwachsenenliteratur. «Für Eltern, die mit ihren Kindern zu uns kommen, wäre es toll, wenn sie auch einen eigenen Bereich hätten.» Das würde die neue Bibliothek ermöglichen. Auch die Jugendlichen bekämen eigene Bereiche, die von den Kindern abgetrennt sind. «Das ist heute teilweise problematisch, weil der Geräuschpegel wegen der Kinder schon sehr hoch sein kann und wir den Jugendlichen die gewünschten Ruheräume nicht bieten können», erklärt die Bibliothekarin.